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Politik
Inspiration
Teilen von Macht
Macht nicht alleine ausüben, sondern mit anderen zu teilen, ist grundsätzlich gut für den Menschen. Dabei geht es nicht darum, Verantwortung abzuschieben, sondern einfach die eigenen Grenzen zu akzeptieren – und die Gefahr ernst zu nehmen, die von jeder Konzentration von Macht ausgeht. So hat sich die Gewaltentrennung bewährt, dass jemand die Gesetze macht, ein anderer sie ausführt und ein Dritter bei Streitigkeiten richtet. Die Regierenden sollen sich dem Gesetz unterordnen und nicht nach ihren Vorstellungen schalten und walten; nur so kann Gerechtigkeit entstehen.
Folgendes kann dabei als Orientierungshilfe dienen: eine gerechte Staatsordnung, die von demütigen Behörden definiert und ausgeführt wird - demütig im Sinne von sich nicht besser fühlen als diejenigen, die nicht an der Macht sind, verständnisvoll für Menschen in besonders schwierigen Situationen, aber trotzdem klar in der Umsetzung der gemeinsam festgelegten Regeln.
Seine Hoffnungen in einen Politiker zu setzen, dass dieser dafür schaut, dass das Leben endlich besser wird und meine Anliegen berücksichtigt werden, ist nicht gesund. Fan soll man von einem Sportteam sein, nicht von einem Politiker. Eine Regierung soll gute Rahmenbedingungen für alle schaffen und nicht personenabhängig sein. Daher ist auch eine Amtszeitbeschränkung sinnvoll.
Fokus auf Lösungen
Die beste Lösung ist nicht unbedingt diejenige, zu der 51% Ja sagen - vielleicht gibt es eine Alternative die für 90% stimmt... Es geht nicht einfach darum, Mehrheiten zu finden, sondern Lösungen zu erarbeiten, die langfristig tragfähig sind.
Frau mit Buch am Cheminée
Sehr viele Konflikte beruhen darauf, dass Minderheiten übergangen wurden. Viele grundlegenden Fehler passieren vor einer gewalttätigen Auseinandersetzung. Das Schweizer Erfolgsmodell liegt nicht zuletzt darin, dass versucht wird, Minderheiten einzubinden und nicht zu "besiegen". Dazu gehört, dass Menschen aufeinander zugehen, zuhören, nach Lösungen ringen - auch wenn es einfacher wäre, die eigene Meinung durchzudrücken. Den politisch unterlegenen Gegner soll man achten und nicht demütigen. Den Generälen Dufour und von Salis ist es im letzten Bürgerkrieg in der Schweiz gelungen, sogar den Krieg so zu führen, dass kurz darauf Versöhnung und die Bildung des Bundesstaates möglich waren.
Ein paar Fragen
Stellen wir die richtigen Anforderungen an die Politiker? Menschen, die sich im Leben bewährt haben; anderen zuhören; bereit sind, ihre eigene Position nicht einfach durchzusetzen, auch wenn sie es könnten; sich selbst nicht in den Mittelpunkt stellen; zu unpopulären Meinungen stehen etc.
Was könnte eine Partei bewirken, in der einfach Menschen zusammenkommen, die sich auf eine andere Art des Politisierens verpflichten? Wo nicht die gemeinsame Grundgesinnung und eigene Interessen im Vordergrund stehen, Allianzen geschmiedet und Parolen durchgesetzt werden? Sondern unterschiedliche Überzeugungen Raum finden und Lösungen gefunden werden können, die ausserhalb der traditionellen Schemata sind?
Wie verhalte ich mich selber bei Abstimmungen? Bevorzuge ich nachhaltige Lösungen oder meine eigenen Vorteile?
«Ich habe getan, was ihr verlangt habt, und euch einen König gegeben. Nun wird er euch vorangehen. [] Dann werdet ihr erkennen, wie unrecht es in den Augen des Herrn von euch war, um einen König zu bitten!»
Die Bibel in 1. Samuel 12
«Man muss aus diesem Kampf nicht nur siegreich hervorgehen, sondern auch ohne Tadel.»
General Henri Dufour
«Die Stärke des Volkes misst sich am Wohl der Schwachen.»
Schweizerische Bundesverfassung
«Das wichtigste Amt in jedem Land ist nicht das des Präsidenten oder Regierungs­chefs, der wichtigste Titel ist der des Bürgers.»
Barack Obama
«Politik im höchsten Sinn ist... gerichtet auf das gerechte und lebensbejahende Zusammen­sein der Menschen und damit auf Verantwortung, auf gegenseitige Rücksichts­nahme - national und international -, statt auf triebhafte Geltendmachung von Einzel- und Gruppen­interessen.»
Max Huber