Regeln & Abmachungen
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Angelina (29 jährig, 3er-WG): Es ist empfehlenswert, alle wichtigen Dinge schriftlich festzuhalten (z.B. gegenseitige Kündigungsfrist, Nachmieter, Untermieter, verbindliche Zeiten, Männerbesuche, Putzplan...). Was man wichtig findet, kann je nach WG natürlich sehr unterschiedlich sein. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man oft denkt, man hätte dieselben Vorstellungen und Prioritäten. Wenn man das dann gemeinsam formulieren muss, kommen die Unterschiede zutage. Hier einen Konsens zu finden, kann spätere Missverständnisse verhindern. | |
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Barbara (30 jährig, 3er-WG): Wir haben eigentlich keine fixen Regeln. Üblicherweise wäscht jemand ab, der nicht beim Kochen geholfen hat. Wenn man einige Tage weg geht, informiert man die anderen. Wenn man mehrere Leute zu Besuch hat, trägt man es in den Kalender ein. Aber das läuft mehr gemäss gesundem Menschenverstand als gemäss Regeln. | |
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Christoph (27 jährig, 6er-WG): Die WG hat die Regeln gemeinsam abgemacht. Sie gelten verbindlich und werden von allen ernst genommen. Überwacht werden sie von jedem einzelnen (gemeinsam). | |
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Silvia (43 jährig, WG mit 15 Erwachsenen und 8 Kindern): Beim Einhalten von unseren Abmachungen sind wir sehr auf die Gnade und Barmherzigkeit von jedem einzelnen in der Gemeinschaft angewiesen, weil wir immer wieder Fehler machen. | |
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Martin (29 jährig, 3er-WG): Wenn die Zimmertür zu ist, möchte man nicht gestört werden. Wenn sie offen ist, darf man ruhig zu einem Schwatz rüberkommen. Grundsätzlich herrscht bei uns ein grosszügiges Entgegenkommen, was das Leben wesentlich einfacher macht. Wo fixe (z.B. von zuhause geprägte) Vorstellungen herrschen und nicht geändert werden können (d.h. die Kompromissbereitschaft fehlt), wird es immer schwierig sein, miteinander umzugehen. Mitbewohner kann man wählen und da ist’s gut, wenn man bei sich und beim anderen auch etwas auf solche Dinge achtet, um sich und den Mitbewohnern das Leben nicht allzu schwer zu machen. | |
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Sergio (33 jährig, 6er-WG): Einander dienen. Den anderen höher achten als sich selbst. Zudem haben wir eine einkommensabhängige Miete festgelegt. | |
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Stefan (36 jährig, 5er-WG): Wir haben eine Hausordnung definiert, in der diverse Themen geregelt sind (Grundlage, gemeinsame Zeiten, Mahlzeiten, Suchtmittel, Ämtli, Arbeitseinsatz, Hygiene und Ordnung, Feuer, sittliche Regeln, Fernseher, Nachtruhe, Parkplätze, Abwesenheiten, Gäste). Für die WG ist es gut, diese Fragen klar zu regeln (und allenfalls auch konstruktiv darüber zu streiten), und für neue Bewohner ist es hilfreich zu wissen, worauf sie sich einlassen. |